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Clostridium difficile-Infektion (CDI)

Zuverlässigere Befunde durch zusätzliche Untersuchungsmethode

Anlass für die zusätzliche Methode

Der Nachweis von C. difficile –Toxinen ist ein guter Aktivitätsmarker für Infektionen durch einen toxinbildenden Stamm. Allerdings sind in Einzelfällen falschnegative Ergebnisse möglich, da gelegentlich die Toxinproduktion gering ist, das Toxin ungleichmäßig im Material verteilt ist und das Toxin im Stuhl mit der Zeit zerfällt. Hier dient die Vortestung mit einem robusten Antigen-Nachweis zur Erhöhung der Sensitivität.

Ablauf der Untersuchung

Im ersten Schritt wird eine hochsensitive Untersuchung auf das Enzym Glutamat-Dehydrogenase  (GDH) durchgeführt. Fällt diese negativ aus, ist eine Infektion durch C. difficile so gut wie ausgeschlossen.
Im zweiten Schritt wird bei positivem Ergebnis des GDH-Nachweises der Toxinnachweis als Aktivitätsmarker durchgeführt.

Untersuchungsmaterial

Durchfälliger Stuhl, Stuhlröhrchen zu etwa einem Drittel gefüllt.

Indikation zur Untersuchung auf Clostridium difficile

ausschließlich bei Patienten mit klinischer Symptomatik (Durchfall)!
  • Antibiotikatherapie in den letzten 2 Monaten
  • Risikopatient (>65 Jahre, immunsupprimiert, schwere Grundkrankheit, gastrointestinale Grunderkrankung) stationär und ambulant
  • länger als drei Tage Diarrhoe


Kriterien für den Erfolg der Behandlung

Der Behandlungserfolg ist rein klinisch definiert. Mikrobiologische Kontrolluntersuchungen nach klinischer Heilung sind nicht indiziert.
Besonderheiten aus hygienischer Sicht
  • Clostridien sind Sporenbildner.
  • Sporen sind nicht empfindlich gegenüber alkoholischen Händedesinfektionsmitteln.
  • Schutzkittel und Handschuhe sind daher bei pflegerischen Maßnahmen unabdingbar.
  • Nach der Händedesinfektion müssen die Hände zusätzlich gewaschen werden!

Isolierung des Patienten

Während der klinischen Symptomatik und 2 -3 Tage darüber hinaus (nicht länger).


Meldepflicht

Meldepflicht an das zuständige Gesundheitsamt nach §6 IfSG (Arztmeldung) bei:
  • schwer verlaufenden Fällen: (ITS-Behandlung oder chirurgischer Eingriff erforderlich)
  • Wiederaufnahme wegen rekurrenter Infektion
  • Tod innerhalb eines Monats nach Diagnosestellung
  • gehäuftem Auftreten


Erreger einer Clostridium difficile-Infektion

  • Obligat anaerobes grampositives Stäbchen.
  • Sporenbildner, daher hohe Umweltstabilität.
  • Toxinbildende Stämme sind Krankheitsauslöser.


Krankheitsbild (Symptomatik)

  • abrupterBeginn mitwässrigem Durchfall mit charakteristischem fauligem Geruch (mindestens drei Stuhlgänge pro Tag für zwei oder mehrere Tage)
  • Schmerzen im unterenAbdomen,Leukozytose und Hypalbuminämie
  • Schwere Fälle: blutige Colitis, pseudomembranöse Enterocolitis, toxisches Megacolon und Kolonperforation; Todesfälle sind beschrieben.


Therapie

  • wenn möglich, Absetzen der Antibiotikatherapie
  • Metronidazol (4 x 250 mg oder 3 x 500 mg oral/i.v.)
  • Vancomycin (4 x 125 mg oral)
  • Fidaxomicin (2 x tgl. 200 mg oralüber 10 Tage )

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.


Dr. med. Frank Berthold
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie


Literaturhinweise
RKI-Ratgeber für Ärzte: Clostridium difficile,  Stand 17.08.2011
M.J.T.Crobach, O.M.Dekkers, M.H.Wilcox and E.J.Kuijper: European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID): Data review and recommendations for diagnosing Clostridium difficile-infection (CDI);
Clin Microbiol Infect 2009; 15: 1053-1066
M.H.Wilcox: Overcoming barriers to effective recognition and diagnosis of Clostridium difficile infection
Clin Microbiol Infect 2012; 18 (Suppl.6): 13-20


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