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C-Terminales Telopeptid des Typ I Kollagens (ICTP)

Bewertung des Knochenumbaus bei entzündlichen und onkologischen Erkrankungen
 
Umbauprozesse des Knochengewebes lassen sich durch Nebenprodukte, die bei dessen Auf- und Abbau anfallen, diagnostisch erfassen. Da die Knochenneubildung mehr Zeit beansprucht als der Abbau, reagieren Resorptionsmarker in der Regel schneller auf Veränderungen im Knochenumbau als Marker des Knochenaufbaus.
Über das C-terminale Telopeptid des Typ I Kollagens (ICTP) werden beim Knochenabbau anfallende Typ I-Kollagen-Fragmente sensitiv und spezifisch erfasst.
 
Vergleichende Untersuchungen zwischen verschiedenen Knochenresorptionsmarkern haben ICTP als Parameter identifiziert, der sich insbesondere zur Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung im Rahmen entzündlich-rheumatischer und onkologischer Erkrankungen auszeichnet.
 

ICTP bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Eine Verminderung der Knochendichte (Osteoporose) und Destruktion von Knochengewebe ist bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nicht allein Nebenwirkung der medikamentösen Therapie, sondern kann von Beginn an Bestandteil der Erkrankung sein.
Nach S3-Leitlinie der DVO (2014) sind rheumatoide Arthritis und erhöhte Abbaumarker beides von der Knochenmasse unabhängige Risikofaktoren für Frakturen.
 
ICTP ermöglicht bei diesen Patienten die Bewertung
  • der krankheits- oder therapiebedingten Knochenabbaurate
  • des Frakturrisikos und
  • des Therapieerfolges unter antiresorptiver Therapie
 

ICTP in der Onkologie

 Für Tumorerkrankungen mit Knochenbeteiligung, wie z. B. Lungen-, Prostata- und Mamma-Karzinom sowie dem Multiple Myelom wurde in Studien die Wertigkeit des ICTP zum Monitoring und bei therapeutischen Interventionen beschrieben. In einigen Ländern, wie Japan und der Tschechischen Republik wird ICTP routinemäßig zur Nachsorge von Tumorpatienten eingesetzt.
ICTP zeichnet sich vor allem durch seinen um Wochen bis Monate früheren Anstieg/Abfall im Vergleich zu bildgebenden Verfahren oder Markern des Knochenaufbaus aus. ICTP-Messungen können bei der Betreuung onkologischer Patienten unter folgenden Aspekten sinnvoll sein:
  • Verlaufskontrolle metastatischer Osteopathien unter Biphosphonat-Therapie
  • Vorhersage des Ansprechens von Biphosphonaten
  • Prädiktion der tumorassoziierten Mortalität im Langzeitverlauf z. B. bei Prostata- und Mamma-Ca
 

Präanalytik

  • Untersuchungsmaterial: Serum
  • Stabilität im Serum: 24 Std bei Raumtemperatur
  • Nahrungskarenz: 12 Std vor Blutentnahme
  • Zeitpunkt der Blutentnahme:  
    zwischen 07:00 – 09:00 Uhr; diurnale Schwankungen von bis zu 50 %. (Höchstwerte in der zweiten Nachthälfte, Tiefstwerte am späteren Nachmittag)
  • Einflussgrößen: ICTP wird renal eliminiert. Störungen der Nierenfunktion mit verminderter GFR (< 50 ml/min) gehen mit erhöhten ICTP-Werten einher.
 
 
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
 
Dr. med. Michael Schuster
Facharzt für Laboratoriumsmedizin


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